Herbstkonzert am 10. November 2024
»Frauen in der Musik« süß und bitter – herb und lind
Chorleitung/Dirigentin: Iskra Valcheva
Flügel/Orgel: Carolin Kaiser
Moderation: Knud Völlkopf
O Virtus Sapientiae
- Melodie
- Hildegard von Bingen (1098-1179)
- Arr.
- Stijn Janssens
O virtus Sapientiae,
quae circuiens circuisti
comprehendendo omnia
in una via, quae habet vitam,
tres alas habens,
quarum una in altum volat,
et altera de terra sudat,
et tertia undique volat.
Laus tibi sit, sicut te decet,
O Sapientia.
O Kraft der Weisheit,
umkreisend die Bahn, die eine des Lebens,
ziehst um das All du die Kreise,
alles umfangend!
Drei Flügel hast du:
In die Höhe empor schwingt der eine,
auf der Erde müht sich der zweite,
und allüberall schwingt der dritte.
Lob sei dir, Weisheit,
würdig des Lobes!
Laudate pueri
- Text und Melodie
- Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Laudate pueri Dominum,
laudate nomen Domini.
Sit nomen Domini benedictum
ex hoc nunc et usque in saecula
Ihr Kinder Israel, dankt dem Herrn,
lobsinget seiner Herrlichkeit.
Sei hochgelobt des Ewigen Namen
von nun an und immer und ewiglich.
Wandl‘ ich in dem Wald des Abends
- Melodie
- Fanny Mendelssohn Bartholdy (1805-1847)
- Text
- Heinrich Heine
Wandl' ich in dem Wald des Abends,
in dem träumerischen Wald,
immer wandelt mir zur Seite
deine zärtliche Gestalt.
Ist es nicht dein weißer Schleier?
Nicht dein sanftes Angesicht?
Oder ist es nur der Mondschein,
der durch Tannendunkel bricht?
Sind es meine eignen Tränen,
die ich leise rinnen hör'?
Oder gehst du, Liebe, wirklich
weinend neben mir einher?
Das kranke Mägdlein
- Melodie
- Max Zenger (1837-1911)
- Text
- Martin Greif
Donner in allen Bergen schallt.
„Alte Hexe, was willst im Wald?“
„Kräuter suchen, du bleiches Kind, süß und bitter, herb und lind; stärker duftet im Gewitter heilsam Kraut. Fehlt es an Schlaf und rechter Ruh? Habe schon mancher so bleich wie du etwas gebraut.“
„Wolltest ein Pflänzlein suchen aus und mir ein Tränklein brau’n daraus. Doch ich glaub es hilft mir nicht mehr. Schon zu lange und zu sehr quält es mir das Herz, so lange und so wild, und ich glaub, kein Pflänzlein im Wald heilt mein Herze, kommt er nicht bald hilfreich mild.“
„Wüsste dir, armes, krankes Kind, wohl ein Kräutlein, das heilt geschwind, wächst an einem stillen Ort. Eingegraben balde hinfort wirst du’s auf dem Herzen haben; Kirchhofgras. Still mit all der brennenden Pein, stille wird es da um dich sein. Glaubst du das?“
Die Nonne
- Melodie
- Johannes Brahms (1833-19897)
- Text
- Ludwig Uhland
Im stillen Klostergarten
eine bleiche Jungfrau ging;
Der Mond beschien sie trübe,
an ihrer Wimper hing
die Thräne zarter Liebe.
„O wohl mir, daß gestorben
der treue Buhle mein!
Ich darf ihn wieder lieben:
Er wird ein Engel seyn,
und Engel darf ich lieben.“
Sie trat mit zagem Schritte
wohl zum Marienbild;
es stand in lichtem Scheine,
es sah so muttermild
herunter auf die Reine.
Sie sank zu seinen Füßen,
sah auf mit Himmelsruh,
bis ihre Augenlieder
im Tode fielen zu;
ihr Schleier wallte nieder.
Liebst du um Schönheit
- Melodie
- Clara Schumann (1819-1896)
- Arr.
- Drew Collins
- Text
- Friedrich Rückert
Liebst du um Schönheit, o nicht mich liebe!
Liebe die Sonne, sie trägt ein goldnes Haar!
Liebst du um Jugend, o nicht mich liebe!
Liebe den Frühling, der jung ist jedes Jahr!
Liebst du um Schätze, o nicht mich liebe!
Liebe die Meerfrau, sie hat viel Perlen klar!
Liebst du um Liebe, o ja, mich liebe!
Liebe mich immer, dich lieb' ich immerdar.
Lorelei
- Melodie
- Clara Schumann (1819-1896)
- Arr.
- Brandon Williams
- Text
- Heinrich Heine
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
daß ich so traurig bin;
Ein Märchen ans alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar,
ihr goldnes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme,
und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh’.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.
Roland og Magnuskongen Norwegische Mittelalterballade
- Arr.
- Linn Andrea Fuglseth
Seks mine sveinar heime vera
Og gjøyme det gullet balde;
Dei andre seks på heidningslando
Gjøyme dei jarni kalde.
Sechs meiner Bauersjungen bleiben zu Hause
und passen auf das Gold auf;
Die anderen sechs in Heidenlanden
halten das Eisen kalt.
Ria dei ut or Franklandet
Med dyre dros i sadel.
Blæs i luren, Olifant,
På Ronsarvollen.
Sie reiten aus dem Frankenlanden
mit Schätzen an den Sätteln.
Blas' das Horn Olifant
in Roncevaux.
Slogest dei ut på Ronsarvollen
I dagane två og trio;
Då fekk'kje soli skine bjart
For røykjen av manneblodet.
Sie kämpften um Roncevaux
für zwei oder drei Tage;
Die Sonne konnte nicht durch den Nebel
aus Menschenblut scheinen.
Roland sette luren for blodiga mundi
Blæs han i med vreide.
Då rivna jord og jardarstein
I trio døger av leide.
Roland bringt das Horn an
den blutigen Mund und bläst mit Wut.
Erde und Stein bärsten
drei Tage später.
The March of the Women
- Melodie
- Ethel Smyth (1858-1944)
- Text
- Cicely Hamilton
1. Strophe
Shout, shout, up with your song!
Cry with the wind for the dawn is breaking;
March, march, swing you along,
Wide blows our banner and hope is waking.
Song with its story, dreams with their glory,
Lo! they call, and glad is their word!
Loud and louder it swells,
Thunder of freedom, the voice of the Lord!